Frau Hetzger, Sie sind extra für dieses Gespräch nach Adlershof gekommen?
Genau, aus Großbeeren. Die Logistik sitzt mehrheitlich in Großbeeren und hat dort zwei Standorte. Ich arbeite am Logistikstandort Großbeeren 1 in der Märkischen Allee.
Und wie viele Mitarbeiter hat der Standort Großbeeren?
Insgesamt arbeiten rund 60 Leute in der Logistik, davon 24 am Standort Großbeeren 2 am Osdorfer Ring. Das sind die Kolleginnen und Kollegen, die sich um den Versand innerhalb von Deutschland kümmern. Von da aus werden sowohl Großhändler und Apotheken als auch unser Pharmazeutischer Außendienst deutschlandweit mit Medikamenten versorgt. Alle anderen arbeiten bei uns in Großbeeren 1 im Wareneingang, im Pharmalager, in der Produktionsversorgung sowie in der Internationalen Distribution. Außerdem arbeiten noch drei Mitarbeiter aus der Logistik am Standort in Adlershof.
Und in welcher Abteilung arbeiten Sie?
In der Logistikleitung, ich bin die Assistentin.
Was gehört zu Ihren Aufgaben?
Viele Dinge: wie z. B. die Verwaltung von Post- und Schriftverkehr, die Organisation von Reisen, Vorbereitung und Nachbereitung von Meetings mit Behörden, Logistik- und Transportdienstleistern. Ferner gehören die Erstellung und Überwachung von Monatsberichten, die Rechnungsprüfung von Bestellvorgängen und das Überarbeiten von Standardarbeitsanweisungen hinzu. Was noch?
Das ist schon eine ganze Menge.
Stimmt! (lacht) Ich bin außerdem Zeitbeauftragte für alle und habe im Prinzip alle Betriebsvereinbarungen und Richtlinien im Kopf. Die Arbeit ist so vielfältig. Mein Tagesablauf ist nie gleich.
Ist das gut oder schlecht?
Sehr gut! Ich mag das Monotone nicht. Ich will nicht zur Arbeit kommen und wissen, dass ich jetzt acht Stunden dieses und jenes tun muss. Stattdessen gehe ich zur Arbeit und schaue mal, was kommt und wen ich treffe. Das kommt ja noch dazu, weil ich auch mit Dienstleistern zu tun habe, mit dem Reisebüro und mit verschiedenen Firmen, wenn ich etwas bestelle oder Seminare organisiere.
Bleibt es bei diesen Aufgaben oder wird sich noch etwas verändern?
Ich habe in letzter Zeit noch einige neue Aufgaben dazubekommen. Zum Beispiel bin ich gerade dabei, mich in das Thema Schadens- und Versicherungsfälle einzuarbeiten. Nehmen wir an, die Ware geht nach Armenien, und wir bekommen die Nachricht, dass beim Transport die Temperatur über einen längeren Zeitraum vom Frachtführer nicht eingehalten wurde, dann wird geprüft, ob die Ware überhaupt noch vertriebsfähig ist. Wenn nicht, entsteht daraus ggf. ein Versicherungsfall. Diese Meldung an die Versicherung und das Zusammenführen der ganzen Unterlagen übernehme ich. Außerdem bekomme ich nächstes Jahr noch das Thema Ausschreibungen dazu.
Wie kam es, dass Sie in der Logistik eines Pharmaunternehmens angefangen haben?
Ich habe schon meine Ausbildung in einem Pharmagroßhandel in Leipzig gemacht. Dort habe ich erst als Schülerin gearbeitet und dann meine Ausbildung als Großhandelskauffrau begonnen und abgeschlossen. Anschließend war ich ein Jahr lang in der Abteilung Retoure tätig, habe dann in den Vertrieb gewechselt und als Assistentin für die Vertriebsleiter und die Gebietsleiter gearbeitet. Das war immer das, was ich machen wollte. Nebenbei habe ich noch mein Studium zur Handelsfachwirtin gemacht. Naja, und irgendwann bin ich meinem Traum gefolgt und nach Berlin gezogen und habe mir hier Arbeit gesucht. Mein erster Job in Berlin war sozusagen nur zur Überbrückung. Bei der Menarini GmbH habe ich dann eine Initiativbewerbung abgegeben. Durch Zufall war gerade eine Assistentinnen-Stelle in der Logistik frei. Ich hatte ein Bewerbungsgespräch und es hat von Anfang an gepasst.
Haben Sie sich schnell eingelebt?
Ja, das ging sehr schnell, muss ich sagen. Alle waren total nett und haben mich gut aufgenommen.
Für neue Mitarbeiter gibt es eine Reihe von Informationsveranstaltungen. Haben Sie die genutzt?
Ich war bei fast allen dabei. Zum Beispiel bei der Werkbesichtigung, weil es natürlich interessant ist, einen Einblick in die Produktion zu bekommen. Außerdem stellen sich die einzelnen Abteilungen vor, wie Forschung und Entwicklung, der Vertrieb und Außendienst und die verschiedenen Herstellbereiche. Ich finde es gut, dass ich auf diese Weise auch die Abteilungen, mit denen ich nicht zusammenarbeite, kennenlerne und weiß, was sie machen.
Sie arbeiten inzwischen seit etwa einem Jahr bei der Menarini GmbH. Was macht das Unternehmen besonders?
Ich finde – und ich sage das jetzt nicht nur so – Menarini und auch BERLIN-CHEMIE als Unternehmen total klasse. Das sind sehr soziale Unternehmen, zum Beispiel was die Arbeitszeiten angeht oder was sie für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun. Man kann in der Firma Sport treiben. Das kannte ich bis dahin überhaupt nicht. Sie tun sehr viel für die Altersvorsorge der Mitarbeiter. Das war für mich auch relativ neu. Außerdem finde ich das Miteinander schön. Nach einem Jahr im Unternehmen habe ich mir mein kleines Netzwerk aufgebaut. Ich bin gerne auch mal in Adlershof und besuche die Kollegen, mit denen ich sonst nur telefonisch Kontakt habe.
Gibt es spezielle Fähigkeiten, die man in Ihrem Job braucht?
Organisationstalent muss man haben und kommunikativ muss man logischerweise sein, aufgeschlossen und zuverlässig. Die deutsche Sprache samt Rechtschreibung sollte man gut beherrschen. Außerdem ist Englisch bei uns Voraussetzung. Man muss es nicht fließend können, braucht es aber zum Beispiel für englische Präsentationen sowie für Telefonate und Kontakte mit den Auslandsbüros. Und flexibel muss man auf jeden Fall sein. Wenn der Chef plötzlich sagt, „leg das zur Seite, ich brauche jetzt ganz dringend eine andere Sache zuerst“, muss man damit umgehen können.
Wieviel Eigenverantwortung tragen Sie?
Viel. Das ist meinem Chef sehr wichtig, gerade weil er häufiger nicht im Büro ist, sondern auf Dienstreisen. Dann bin ich schon mal ein paar Tage allein und muss Dinge selbst entscheiden. Diese Entscheidungsfreiheit habe ich und ich weiß, dass mein Chef hinter meinen Entscheidungen steht.
Haben Sie die Möglichkeit, an Weiterbildungen teilzunehmen?
Ja, ich habe zum Beispiel gerade einen Fernlehrgang zur Chef-Assistentin gemacht. Der ging ein halbes Jahr. Ich finde es total klasse, dass ich nicht auf der Stelle trete, sondern mich weiterentwickeln kann.