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Mario Kelava

Mario Kelava

Leiter Treasury

Mario Kelava und sein Team der Abteilung Treasury sorgen dafür, dass BERLIN-CHEMIE und die Menarini GmbH jederzeit zahlungsfähig sind.

Herr Kelava, Sie sind Leiter der Abteilung Treasury. Was genau macht Ihr Team?

Das ist gar nicht so einfach zu erklären. Die Kernfunktion der Abteilung ist, das Geld des Unternehmens zu verwalten und dafür zu sorgen, dass wir termingerecht zahlungsfähig sind und bleiben.

Das heißt, Sie sorgen auch dafür, dass jeder sein Geld bekommt?

Am Ende des Tages definitiv, ja. Jeder, der von uns Geld zu bekommen hat, bekommt es durch uns. Wir sind diejenigen, die die eigentlichen Zahlungen auslösen. Außerdem sind wir eine Art In-House-Bank. Die Länderbüros und Tochtergesellschaften finanzieren sich über uns. Das heißt, wenn ein Büro einen Finanzierungsbedarf hat, geht es nicht zur Bank, sondern holt sich die Mittel bei uns. Wir sichern Exporte ab, wenn Waren ins Ausland geliefert werden und steuern die Bankenstrategie im In- und Ausland.

Am Ende laufen also alle Fäden bei Ihnen zusammen?

Finanzieller Art, ja. Alles, was liquiditätswirksam ist, läuft bei uns in irgendeiner Form zusammen. Wir haben eine Servicefunktion. Wir produzieren und verkaufen nicht selbst, sondern unterstützen andere dabei.

Wie viele Mitarbeiter arbeiten in der Abteilung Treasury?

Vier. Meine drei Kolleginnen und ich. Treasury ist traditionell sehr klein, in anderen Unternehmen ist das nicht anders. Wir arbeiten sehr viel mit technischen Systemen, zum Beispiel mit einem Treasury Management System, einem Zahlungsverkehrssystem und mit Marktdateninformationssystemen.

Wozu die vielen Systeme?

Ohne die könnten wir unsere Arbeit gar nicht bewältigen. Wir verwalten die gesamten Konten von BERLIN-CHEMIE und der Menarini GmbH und bekommen außerdem die Kontoinformationen aller Länderbüros. Weil wir sehr viel in Osteuropa tätig sind, vereinnahmen wir auch andere Währungen als Euro. Das heißt, wir bekommen russische Rubel rein, polnische Zloty, rumänische Leu. Das ist ein bunter Strauß an Währungen, den wir organisieren müssen. Und das passiert bei uns mit Hilfe von Systemen.

Haben Sie so etwas wie einen typischen Arbeitstag?

Erst mal schon. Der Tag beginnt in der Regel damit, dass ich schaue, wie der Vortag gelaufen ist. Ich schaue auf die Konten und als nächstes auf die Märkte. Wie sind die Kurse? Wo steht der Rubel, wo der Zloty?

Verläuft der Rest des Tages auch so typisch?

Nicht unbedingt. Häufig kommen die verschiedenen Länderbüros mit sehr speziellen Finanzthemen auf uns zu, bei denen wir sie unterstützen.

Reisen Sie auch in die Länder?

In der Regel nicht.

Ist Ihnen das internationale Arbeiten trotzdem wichtig?

Absolut. Ich habe bisher nur in Unternehmen gearbeitet, die international tätig waren. Es wäre mir zu wenig, nur den deutschen Markt zu bearbeiten. Wir haben die Landesbanken, und wir haben die kommerziellen Banken. Da Konten zu eröffnen und Gelder zu vereinnahmen, ist einfach. Aber in Ländern wie zum Beispiel der Ukraine, Turkmenistan, Armenien oder Georgien ist das etwas anderes. Russland, unser größter ausländischer Markt, ist auch speziell. Damit will ich sagen, dass jeder Markt eine Herausforderung ist, der man sich individuell anpassen muss.

Haben Sie vor der Menarini GmbH schon einmal in einem Pharmaunternehmen gearbeitet?

Nein. Aber wie gesagt, Treasury ist ein Servicebereich. Am Ende des Tages spielt es keine Rolle, was für ein Unternehmen ich bediene. Die Zahlungsströme, das Zahlungsverhalten von Kunden und die Finanzierungsstrukturen sind hier zwar anders als in anderen Branchen, aber grundsätzlich sind der Service und das, was ich mache, mehr oder weniger gleich.

Als Abteilungsleiter haben Sie auch eine Führungsposition Ihren Mitarbeiterinnen gegenüber angenommen. Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Mein Team war ja schon vor mir da. Damit hatte ich Mitarbeiterinnen, die ich kennenlernen und für die ich ein Gespür entwickeln musste. Darauf können Sie sich nicht vorbereiten. Eines habe ich aber gelernt. Ein Fehler, den man nicht machen darf, ist, nur von sich auszugehen. Ich weiß, wie ich bestimmte Dinge handhaben würde. Andere Menschen machen das aber vielleicht ganz anders. Man muss versuchen, sich ein Stück weit von den eigenen Denkstrukturen zu befreien.

Inwiefern hat die Führungsrolle Ihren Arbeitsalltag verändert?

Als Abteilungsleiter habe ich viel mehr administrative und strategische Aufgaben, weniger operative.

Was ist Ihnen als Chef wichtig?

Zuverlässigkeit und Sorgfältigkeit sind die wichtigsten Dinge. Wenn wir Fehler machen, kostet das sofort Geld. Gleichzeitig lasse ich meinem Team relativ viele Freiheiten, erwarte aber auch, dass sie diese Freiheiten positiv nutzen.

Was bedeutet das?

Ich möchte, dass sie aktiv mitgestalten. Es ist einfach zu sagen: Das sind deine Aufgaben, arbeite das bitte ab und dann bekommst du deine nächste Aufgabe. So kann man ein Team führen, aber ich denke nicht, dass das für den Einzelnen besonders befriedigend ist. Deshalb erwarte ich, dass auch von meinen Mitarbeiterinnen Vorschläge kommen und bin offen für Ideen. Mag sein, dass mir manche Vorschläge nicht gefallen und ich sie vielleicht sogar ablehne, aber ich bin immer offen für konstruktive und zielführende Diskussionen. Weil ich davon überzeugt bin, dass nur konstruktive Diskussionen zum besten Ergebnis führen.

Gibt es darüber hinaus Dinge, die generell für Ihre Arbeit besonders wichtig sind?

Man muss schon eine Affinität zu Finanzmärkten haben und ein bisschen Gespür dafür, wie sich Märkte entwickeln könnten. Für die meisten Menschen ist es kein Spaß, die Finanzpresse zu verfolgen, und wenn es eine Meldung zur Europäischen Zentralbank gibt, interessiert es sie nicht. Für uns sind solche Nachrichten aber ganz entscheidend, weil Entscheidungen der EZB direkte Auswirkungen auf unser Geschäft haben.

Sie sind inzwischen mehr als vier Jahre im Unternehmen. Angst vor Langeweile?

Nein. Wir bekommen zum Beispiel in Kürze ein neues Produktportfolio hinzu. Das heißt, dass es in einigen Ländern neue Kunden und mehr Umsatz geben wird, die Geldflüsse werden sich verändern. Wir müssen einfach mal schauen, was da auf uns zukommt. Es bleibt spannend und das ist auch gut so. Ein Job, in dem ich jeden Tag genau weiß, was kommt, wäre mit der Zeit sicherlich zu monoton.

Hat eigentlich die Tatsache, dass es bei der Menarini GmbH zum Beispiel so etwas wie Gleitzeit gibt, für Sie eine Rolle gespielt, als Sie sich für das Unternehmen entschieden haben?

Natürlich finde ich es sehr gut, dass ich mir meine Zeit flexibel einteilen kann. Ich bin Familienvater und bringe vor der Arbeit meine Tochter in den Kindergarten. Mal geht das schneller und mal langsamer. Da ist es definitiv von Vorteil, dass ich weiß, wenn ich 20 Minuten später im Büro bin, kann ich die Zeit später nachholen und dann passt es wieder.

Haben Sie den Eindruck, dass Sie in einem familienfreundlichen Unternehmen arbeiten?

Ja, das würde ich schon sagen. Wenn mal was dazwischen kommt, und mit kleinen Kindern kann so etwas durchaus passieren, gab es noch nie ein Problem. Vor kurzem bin ich erneut Vater geworden und habe Elternzeit beantragt. Bei diesem Thema hat mich die Personalabteilung sehr unterstützt.

Wir haben eine Servicefunktion. Wir produzieren und verkaufen nicht selbst, sondern unterstützen andere dabei.

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